CARL EUGEN FRANZ XAVER BECK

Am 19. Januar 1894 wurde Carl Eugen Xaver Beck als Sohn der Arztfamilie Carl Franz Josef und Maria Klara Beck geboren. Er besuchte die Primar- und Mittelschule in Sursee und absolvierte danach einen Sprachaufenthalt in Fribourg. Seine berufliche Ausbildung erlangte Carl Beck in der landwirtschaftlichen Jahresschule in Grangeneuve (FR), sowie bei verschiedenen landwirtschaftlichen Einsätzen in Frankreich, der Westschweiz, in Sempach und Neuenkirch in den Jahren 1913-1917. Diese Ausbildungsstationen wurden von mehreren Aktivdienst-Einsätzen als Korporal unterbrochen.

1917 übernahm Carl Beck den Beckenhof in Sursee. Drei Jahre später, im Juli 1920 heiratete er Marie Wyss von Fulenbach. Die Ehe blieb kinderlos. Carl Beck durchlief eine beachtliche politische Karriere. Insbesondere als Vertreter der Bauern machte er sich auf nationalem Parkett einen Namen. Neben seinen Ämtern auf regionaler und kantonaler Ebene – zum Beispiel als Präsident der Landwirtschaftlichen Genossenschaft Sursee und als Vorstandsmitglied des Luzerner Bauernvereins - bekleidete er als Präsident des Zentralschweizer Milchverbandes ab 1955 und als Vorstandsmitglied des Schweizerischen Bauernverbandes auch Ämter mit überregionaler Bedeutung. Den Höhepunkt seiner Laufbahn erreichte Carl Beck 1943 mit seiner Wahl zum Nationalrat, als Vertreter der CVP übte er dieses Amt bis 1959 aus. In seiner Heimat- und Wohngemeinde Sursee engagierte er sich während über 40 Jahren (1931 – 1971) als Präsident der Korporationsgemeinde.

Sein ausgeprägtes Interesse für Geschichte führte dazu, dass Carl Beck sich als Lokalhistoriker intensiv mit der Vergangenheit Sursees auseinandersetzte. Er verfasste zwei Bücher sowie zahlreiche Zeitungsartikel zur Geschichte Sursees und vermochte mit seinem grossen Wissen die Bevölkerung für historische Themen zu sensibilisieren. Seinem organisatorischen Talent und seiner profunden Kenntnis der Stadtgeschichte verdankte Sursee den Erfolg des festlich begangenen Stadtjubiläums der 700-Jahr-Feier von 1956. Schon früh sammelte Carl Beck Gewehre und andere Waffen, die in der Schützenstube beim Surseer Untertor ausgestellt wurden. Nach 1950 sammelte er prioritär Griffwaffen und trug bis zu seinem Lebensende mehr als tausend antike Waffen zusammen. Reisen im In- und Ausland verband er mit Besuchen von Auktionen und Anitquaren. Paris - und dessen Flohmarkt, wo er schon 1955 einen kostbaren Prunkdegen erwarb - und Wien scheinen dabei seine Lieblingsdestinationen gewesen zu sein. Sein erworbenes Wissen teilte er bereitwillig mit interessierten Besuchern und Forschern und unterstützte deren Publikationsvorhaben.

1967 errichtete Carl Beck eine Stiftung, um seine bedeutende Waffensammlung als geschlossene Einheit in das geplante Stadtmuseum Sursee einzubringen und sie so der Bevölkerung zugänglich zu machen. Diese Stiftung wurde 2007 in die Stiftung Sankturbanhof Sursee überführt. Carl Beck starb am 23. April 1982 im Alter von 88 Jahren in seinem Haus, dem Beckenhof in Sursee.

Literatur:
Historisches Lexikon der Schweiz, Bd.2, Basel 2002, S.135-136, Familie Beck, Sursee, S.136, Carl Beck.

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Carl Beck (1894 - 1982)