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zur Zeit nicht ausgestellt
Inv.-Nr.: Be 178

Degen, italienisch/neapolitanisch um 1850/1860, Stabsoffizier, General. Klinge signiert von Labruna, Neapel.

Messinggefäss, aus gegossenen und ziselierten Teilen zusammengesetzt, vergoldet, berieben. Konischer Knauf mit flacher, leicht bombierter Abdeckung und Vernietknäufchen, beidseitig des Knaufes ein aus Blitzbündeln bestehender Dekor, die Abdeckung schmückt ein zwölfblätteriges Rosettenmuster. Der flache, gerundete, im Mittelteil dekorierte Griffbügel mündet in die Parierstange, kurze stegartige Seitenspange als Verbindung zur terzseitigen Stichblatthälfte. Als Abschluss des kurzen, gegen das Ende hin breiter werdenden Parierstangearms dient ein Löwenkopfmaskaron. Zweiteiliges Stichblatt, nierenförmige Hälften, die quartseitige, glatte Hälfte ist leicht knaufwärts, die terzseitige, grössere Hälfte ortwärts gebogen. Sie zeigt im Zentrum zwischen Lorbeerzweigen das von drei Lilien belegte und einer Krone überhöhte Bourbonenwappen dazu beidseitig drei Fahnen. Schwarzer, gerillter Horngriff, Kupferdrahtwicklung.
Zweischneidige Klinge (Länge 83,5 cm, Breite 2,3 cm), volle Wurzel, dann sechskantiger Querschnitt, Ätzdekor: stark verwischte Signatur, «Labruna Napoli», Trophäen, ornamentale Blattranken.

Gesamtlänge: 97,2 cm Gewicht: 690 g
Provenienz: Antiquar Kurt Schwab, Bern 1958.

Kommentar

Als Vorlage für diese neapolitanische Griffwaffe dienten die seit der Restauration in Frankreich für Generalstabsoffiziere gebräuchlichen Degen Mod.1816/17.
Literatur: Aries, Armes blanches op.cit., Vol.XI 1969, « Epées des états-majors de la Restauration au Second Empire», Vol.XIX 1971, «Epées à ciselures des officiers supérieurs & généraux, modèle de 1817». Calamandrei, Storia dell'Arma Bianca Italiana op.cit., S.480-481, «Spada da ufficiale generale e di Stato Maggiore, 1850-60», mit Abb. Lhoste, Epées op.cit., S.315-317, Nr.569. Wegeli, Schwerter und Dolche op.cit., S.177, Nr.661, Tafel XXXII.