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zur Zeit nicht ausgestellt
Inv.-Nr.: Be 291

Degen, französisch um 1810/1820, Offizier.

Messinggefäss, aus gegossenen und ziselierten Teilen zusammengesetzt, vergoldet. Gebogene, längliche Knaufkappe, Dekor bestehend aus einem angeschnittenen Blitzbündel, darüber Akathusblätter, seitlich Blattmotive mit Blüten, als Knaufabschluss eine Eierstabbordüre. Der flache Griffbügel mit Löwenkopfdekor im Mittelteil, welcher der Knauffläche entspringt, mündet in die ebenfalls flache Parierstange mit einem blattgeschmückten Ende. Das ortwärts gebogene, schildförmige Stichblatt mit Löwenkopfabschlüssen zeigt im Zentrum in einem Lorbeerkranz den behelmten Kopf der Athene über einer Eichenblättergirlande. Beidseitig des Medaillons im Zentrum wurde antikes Kriegsgerät gruppiert. Den vierkantigen Griff belegte man auf der Vorder-und Rückseite mit Perlmuttplatten, seitlich Messingschienen, Zwinge.
Dreikantige Klinge, etwas fleckig und teilweise korrodiert (Länge 84,4 cm, Breite 1,7 cm), tief gekehlte Seitenflächen, vergoldeter Ätzdekor, Trophäen und Rankenwerk.

Gesamtlänge: 97,4 cm Gewicht: 380 g
Provenienz: Antiquar Otto Staub, Freiburg 1958.

Kommentar

Als mögliche Träger eines derartigen Degens bezeichnet Lhoste Stabsoffiziere, «Epée d'officier supérieur d'Etat Major». Das zentrale Motiv des Stichblattdekors, der Athenakopf im Lorbeerkranz, wurde anscheinend von Boutet übernommen, aus dessen Produktion ein entsprechend geschmückter Luxusdegen für 1810 belegt ist.
Literatur: Aries, Armes blanches op.cit., Vol.XXVII 1980, «Epées modèle dit à ciselures de 1816 et fantasies, Abb.6a., Stichblattdekor ohne Athenakopf. Lhoste, Epées op.cit., S.275, Nr.473, Stichblatt, S.410, Nr.772, S.415, Nr.785.