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zur Zeit nicht ausgestellt
Inv.-Nr.: Be 421

Hirschfänger (Jagdplaute), deutsch oder holländisch, 3.Viertel 18.Jahrhundert.

Messinggefäss, massives gegossenes Griffstück in Form eines aufrecht auf seinen Hinterläufen sitzenden Löwen, der eine schildförmige Kartusche mit leerem Feld hält, Vernietknauf. Der Griffbügel, dessen Mittelteil eine stilisierte Samsondarstellung einnimmt, mündet in die Parierstange. Der Parierstangenarm endet in einem Phantasietierkopf. Griffbasis beidseitig mit einfachen Löwendarstellungen. Am stark ortwärts gebogenen, gewölbten, ovalen Stichblatt betonen zwei Jagdhörner den unteren Abschluss, Stichblattdekor: ein berittener, von seinem Hund begleiteter Jäger verfolgt einen Löwen.
Gebogene, volle Rückenklinge (Länge 55,2 cm, Breite 3,2 cm), im Ortviertel zweischneidig, Pandurspitze, Ätzdekor: Ornamente, Halbmond oder Sonne, Türkenkopf, kabbalistische Zeichen (?).

Gesamtlänge: 68,8 cm Gewicht: 680 g
Provenienz: Galerie Fischer, Luzern, 17.6.1964, Nr.47.

Kommentar

Literatur: Gerhard Quaas, Hofjagd, aus den Sammlungen des Deutschen Historischen Museums, Berlin 2002, S.72-73, Nr.23 mit Abb. Müller/Kölling, Hieb- und Stichwaffen op.cit., S.399, Nr.331 mit Abb. R.B.F. van der Sloot, J.B.Kist, Some facts concerning sword-hilts at Hoorn around the year 1650, an important development in the history of arms and armour, Armamentaria: aflevering V, najaar 1970 (Leiden 1970), S.15, Abb.11.