Messinggefäss, massiver vierkantiger, kolbenförmiger Griff (Guss), schmale Seitenkanten, vierkantige Parierstange mit breiter werdenden Armen und ovaler Basis. Volle Sägerückenklinge, etwas rostfleckig (Länge 51,8 cm, Breite 4,2 cm), volle Wurzel, im Ort zweischneidig, mit Punzen gezeichnet: «AA» von Krone überhöht (= Auszüger-Armatur, Kt.Bern), « 2.S.» (= 2.Sappeurkompanie), «146» (Waffe Nr.146). Schwarze Lederscheide, Messinggarnitur, Mundblech mit Riemenbügel, Stiefel.
Gesamtlänge: 65 cm Gewicht (ohne Scheide): 855 g
Provenienz: Aus dem Nachlass des Antiquars De Reyher, Lausanne (Kt.Waadt) 1951.
Das historische Museum Bern besitzt zwei weitere Waffe dieses seltenen Typs, Inv.Nr.24640 mit der Beschriftung: «AA» von Krone überhöht, «1.S» und «104» sowie Inv.Nr.24642: «AA» von Krone überhöht, «2.S.» und «115». Gemäss eidg.Ord.1817 hatte Bern als einziger Kanton dem Bundeskontingent zwei Sappeurkompanien zur Verfügung zu stellen, total 142 Mann. In den Reglementen wird das Faschinenmesser fälschlicherweise als «Säbel» bezeichnet.
In seinem Entwurf für ein Bewaffnungs-Reglement der Berner Miliz 1830 spricht der Verfasser, Hauptmann Gouzy, immer noch von einem «Säbel dessen Klinge gerade ist» ((sic!)).
Literatur: Schneider/Meier, Griffwaffen op.cit., S.130, Typ B, Waffe aus Slg.C.Beck abgebildet.