Ausziehbarer, gewinkelter Stockgriff, der aus zwei beschnitzten Elfenbeinstücken zusammengesetzt wurde, feine Risse. Griffdekor: über dem Winkelteil erscheint ein Hundekopf mit Glasaugen, der einen erbeuteten Vogel im Rachen hält. An der Griffbasis ornamentaler Blattdekor. Zur Befestigung des Griffes in der Pistole, die den Abschluss des Berghäckchens bildet, dienen zwei lange Stifte aus Holz und Metall. Die in den Schaft eingelassene Pistole verfügt über einen runden Eisenlauf ( Länge 11,8 cm) mit achtkantigem Kammerteil, Kal.10 mm, seitlich angeschweisster, kugeliger und gekanteter Pulversack. Steinschloss perkussioniert, Schlossplatte und Hahn flach. Messinggarnitur bestehend aus Abzugbügel, Seitenblech und Mündungsband. Langer, stockartiger Nussbaumschaft, ovaler Querschnitt, obere Hälfte verbeint und mit Perlmuttplättchen intarsiert. Beindekor: gerollte und gewellte Linien, Fratzenmedaillons, Flächen mit Punkten bestreut, Hunde, Hasen verfolgend, als unterer Schaftabschluss dient ein grosser Messingstiefel mit einem kurzen, zentralen Eisendorn.
Gesamtlänge: 91,2 cm Gewicht: 700 g
Provenienz: Aus Privatbesitz, Luzern 1965.
Den Abschluss dieses Parade-Berghäckchens zierte ursprünglich ein kleines Beilblatt aus Messing. Entsprechende Originalexemplare befinden sich z.B. in der Gewehrgalerie Dresden und in Privatsammlungen. Anlässlich der Perkussionierung des Steinschlossmechanismus um 1840 entfernte man das Beilblatt und ersetzte dieses durch einen demontablen Stockgriff aus Elfenbein. Vgl. auch Kommentar und Literatur zu B 486, Kat.Morges 2002, Nr.84.
Literatur: Lewerken, Kombinationswaffen op.cit., S.213, Nr.14. Catherine Dike, Les cannes à système un monde fabuleux et méconnu, Genève 1982, S.274, Nr.30/10.