Dünnes Bartenblatt (oder Beilblatt) aus Eisen, langrechteckige Form, oben im vertikalen Schneidenbereich ein einseitiger, klingenartig zugespitzter Fortsatz. Das Blatt weist einen Dreipassdurchbruch sowie zwei Dreiergruppen von Punktdurchbrechungen auf und mündet in die hintere Tüllenfläche. Die Marke bestehend aus den ligierten Buchstaben «MK» wurde einseitig dreimal eingeschlagen. Die Tülle ist gekantet, auf der Rückseite ein kleiner Hammerforsatz. Durch eine im Schaft einfach verschraubte Messingscheibe wird die Tülle oben verschlossen. Gerundeter Nussbaumschaft mit flachem Rücken, intarsierter Beindekor: die obere Hälfte des Schaftrückens nimmt ein graviertes Kruzifix ein. Dazu gehören zwei seitliche Medaillons mit weiteren gravierten Darstellungen von knieenden, betenden Bergmännern (Bergknappen). Der Schaft ist ganzflächig mit viereckigen Medaillons und kleinen, kreisförmigen Zierplättchen intarsiert. Die Medaillons weisen einfache, ornamentale Ziergravuren auf. Der aus einem zugespitzten Beinstück bestehende Schaftabschluss zeigt als Dekor den sächsischen Kurfürsten zu Pferd, das Wappen von Meissen sowie in einer grossen Kartusche mit der Jahrzahl 1677 die mit dem Hammer gekreuzte Haue als Symbole des Bergbaus.
Schaftlänge: 73,2 cm Gewicht: 1105 g
Provenienz: Auktion Galerie Jürg Stuker, Bern, Mai 1957.
Vgl.Kommentar und Literatur zu B 486, Kat.Morges 2002, Nr.84.
Literatur: René Géroudet, Notes sur les haches de mineurs saxons, Armes anciennes, No.5, Genève 1955, S.103-108, S.105 vgl. Marke «MK», Tafel XXXVI. Seitz, Blankwaffe II op.cit., S.243-246, Abb.247, 248.