Messinggefäss vergoldet, vierkantige Knaufkappe mit Löwenkopf, flacher, doppelt gewinkelter Griffbügel, der in die Parierstange mit Palmettenende mündet. Ortwärts gebogenes, schildförmiges Stichblatt mit Rosettenabschlüssen, Dekor: ruhender Löwe, Grund fein punziert. Griff mit Perlmuttplatten belegt, seitlich Messingschienen, Zwinge, auf der Terzseite die bayerische Königskrone.
Rückenklinge, etwas rostfleckig (Länge 80,3 cm, Breite 1,5 cm), volle Wurzel, signiert «LORENZ STANKO MÜNCHEN», Hohlschliff, gebläut und vergoldet, Ätzdekor: Devise, « In Treue fest», auf einem Schriftband, dazu Trophäen. Schwarze Lederscheide, Messinggarnitur vergoldet, Mundblech mit Traghaken, Stiefel.
Gesamtlänge: 92,7 cm Gewicht (ohne Scheide): 435 g
Provenienz: Antiquar Trötzler, München, 6.7.1966.
Dieses Modell wird mit den Erlassen vom 23.12.1886 und 27.1.1887 für bayerische Staats- und Hofbeamte eingeführt. Auf dem Griff ersetzte man das bisher übliche königliche Monogramm durch eine Krone. Ein Wechsel drängte sich auf weil der seit dem 13.6.1886 für den Thron vorgesehene Otto, ein Bruder des verstorbenen Ludwig II., geisteskrank war und die Regentschaft am 10.6.1886 von Prinz-Regent Luitpold übernommen werden musste. Der Preis einer derartigen Waffe lag um 1900 bei 24.75 Mark.
Literatur: Gerd Maier, Süddeutsche Blankwaffen, Teil III, Bayern, Oberhöfen 1970. Gerd Maier, Bayerische Blankwaffen, Teil III, Biberach 1988, S.562-566.