Dolch, sog. «khanjar», arabisch / Oman, Ende 19.Jahrhundert, aus dem Besitz des Scheichs Suleiman von Sansibar.

Horngriff (Nashorn), flach-oval und seitlich gekantet, gegen den Klingenansatz breiter werdend. Reiche Silbergarnitur, bestehend aus Blechen mit aufgelegtem Filigran und Zierkügelchen, welche zu ornamentalen Mustern verarbeitet wurden. Am Griffende beidseitig aufgesetzte grosse Ziernocken, Griffmittelteil und beim Klingenansatz Silberblechbeschlag mit identischen Mustern.
Zweischneidige, gebogene Klinge (Länge 20,5 cm, Breite 5,2 cm), Mittelgrat. Holzscheide terzseitig mit versilberten, teils bunten Bändern, quartseitig mit schwarzem Stoff bespannt. Beim Mundstück und im Ortbereich terzseitig Silberbeschläge mit viereckig angelegten Mustern, welche mit dem Griffdekor übereinstimmen. Im Mittelteil der Scheide zwei grosse, silberne Tragringe in Lederhalterungen an einem breiten stoffbespannten Band, dazu als Dekor fünf mit Silberdrähten befestigte grosse Silberringe. An einem Tragring hängt ein zweiteiliges, silbernes Scharnierglied mit Schnalle, der andere Tragring wurde am Leibgurt befestigt. Den Leibgurt bedeckt aussen ein gewobenenes, gemustertes, mit Metallfäden belegtes Band, innen eine schwarze Stoffbespannung.

Gesamtlänge: 32,5 cm Gewicht (ohne Scheide): 265 g
Provenienz: Scheich Suleiman von Sansibar hat diesen Dolch um 1900 Josef Steiner geschenkt. Steiner war 1892/93 Direktor einer Plantagengenossenschaft geworden und stieg bis zum Generaldirektor auf. Er lebte von 1865 - 1927 und war Angehöriger der Verwandten des Prof.Dr.Walter Schick, München. Der mit Prof. Schick befreundete Carl Beck schenkte diesem den Dolch am 15.10.1971.

Kommentar

Literatur: Robert Elgood, The Arms and Armour of Arabia in the 18th-19th and 20th centuries, Hants GB / Vermont USA 1994, S.70-95, Abb.9.26, 9.27. Dolche und Messer aus dem persischen Kulturraum, hg.Hermann Historica OHG, München o.J., Nr.41 mit Abb., Dolch aus Qatar.