Messinggefäss, aus geschmiedeten Teilen zusammengesetzt, Griffkappe, Vernietknauf, flacher, gewinkelter Griffbügel, der in die Parierstange mündet. Schmale, spitzovale Mitteleisen. Mit Leder bespannter Griff, einfache tordierte Wicklung aus Kupferdraht.
Rückenklinge, teilweise etwas korrodiert (Länge 61,6 cm, Breite 3,1 cm), Hohlschliff im Rückenbereich, im Ort zweischneidig, Grootspitze. Beim Klingenansatz Ätzdekor: Terzseite - ein grosses «X» möglicherweise für die römische Zahl 10, darüber das Basler Wappen und die Jahrzahl 1763, anschliessend die Devise, «Für das Vatterland». Quartseite - in grosser Schrift, «Für das Vatterland». Schwarze Lederscheide 2.Viertel 19.Jh., Messinggarnitur, Mundblech mit schildförmigem Traghaken, Stiefel mit Ortknopf.
Gesamtlänge: 74,4 cm Gewicht (ohne Scheide): 510 g
Provenienz: Antiquar Ravasio, Bern 1959.
In dem gedruckten Basler Reglement, «Kriegs-Übungen für die Land-Miliz Lobl.Standes Basel», von 1763, wurde auch der «Sabel» beschrieben: «Der Sabel solle gar nicht lang, sondern nur zwey Schuh ((60,9 cm)) lang in der Klinge seyn. Auch solle nur ein Böglein am Griff stehen, und folglich die allzu langen Sabel mit ihren Maulkörben abgeschafft werden». Die reglementkonforme Klinge der vorliegenden Waffe von 1763 wurde zu Ende des 18.Jahrhunderts mit einem neuen, ebenfalls einfachen Gefäss mit nur einem «Böglein» (= Griffbügel) ausgestattet. Das Gefäss erinnert an französische Fertigungen der Revolutionszeit. Es könnte sich daher auch um eine aufgearbeitete Beuteklinge handeln.
Literatur: Jürg A.Meier, Basler Landmiliz Ordonnanz 1763 - 1797 in zeitgenössischen Darstellungen, in: Figurina Helvetica, Mitteilungen der Schweizerischen Gesellschaft der Freunde der Zinnfigur, Zürich/Basel 1982, S. 32 - 44, speziell S.43. Schneider, Griffwaffen 18./19.Jh. op.cit., S.12. Nr.11 mit Abb., Basler Grenadiersäbel Ende 18.Jh.