Messinggefäss, aus gegossenen und ziselierten Teilen zusammengesetzt, vergoldet. Knaufkappe mit Löwenkopfabschluss, der flache, vierkantige, oben und unten gewinkelte Griffbügel mündet in die ebenfalls flache, vierkantige Parierstange. Aussenseite des Griffbügel-Mittelstücks sechsfach gerillt, unterhalb der Oberkante Darstellung eines bärtigen Männerkopfs unter einem Kapitell. Die Parierstange endet in einem Phantasie-Tierkopf. Beidseitig grosse, spitzovale Mitteleisen, beidseitig gleicher Dekor: Frau in langem, altgriechischem Kleid, einen Blumenstrauss(?) präsentierend. Schwarzer, vierkantiger Ebenholzgriff, auf der Vorder- und Rückseite geschnittene Waffelmuster.
Rückenklinge (Länge 82,2 cm, Breite 3 cm), breiter Hohlschliff, Wurzeldrittel gebläut, vergoldeter Ätzdekor: Trophäen, Ornamente. Messingscheide, ziseliert und vergoldet, zwei Ringbänder, Schlepper. Scheidendekor: Vorderseite – je eine grosse Trophäe in drei Kartuschen von unterschiedlicher Grösse, Akanthusbordüren. Rückseite – weitgehend glatt, einfache punzierte Kreismuster. Schlagband: Goldband, Troddel mit Fransen.
Gesamtlänge: 96,5 cm, Gewicht (ohne Scheide): 760 g, Gewicht (mit Scheide): 1400 g
Provenienz: Antiquar Emil Hofmann, Paudex/Lausanne, 1954.
Eine Waffe, deren Gefäss und Scheide konstruktionsmässig, auch in der Anlage des Dekors, weitgehend mit dem vorliegenden Säbel übereinstimmt, wird von Aries als «sabre de récompense» bezeichnet. Ein weiteres ähnliches, jedoch mit einem unterschiedlichen Knauf ausgestattetes Exemplar zeigt auf den grossen, spitzovalen Mitteleisen ebenfalls eine Frauengestalt in altgriechischer Kleidung, die sich in einem Handspiegel betrachtet. Lhoste und Resek datieren diese Waffe in die Zeit des Konsulats oder des Empire, als Träger kommt ein Stabsoffizier oder ein Brigadegeneral in Frage.
Literatur: Aries, Armes blanches op. cit., Vol. XXIV 1977, «Divers sabres de récompense». Lhoste/Resek, Sabre op. cit., S. 207, Nr. 359.