Messinggefäss vergoldet, berieben. Griffkappe mit einer Folge von Lorbeerblättern als Bordürendekor, der flache, vierkantige Griffbügel und zwei gerundete Seitenbügel münden in das ovale Stichblatt. Die Seitenbügel weisen über dem Stichblatt kurze ornamentale Blattfolgen auf, die Oberseite des leicht ortwärts gebogenen Stichblattabschlusses schmückt ein Ornament. Mit geschwärztem Leder bespannter, gerillter Griff, feine Kupferdrahtwicklung.
Klinge mit gerundetem Rücken, Damast (Länge 83,3 cm, Breite 3,1 cm), volle Wurzel, breiter Hohlschliff, vergoldeter Ätzdekor: Trophäen, Blattranken, Vasen mit Blumen, auf dem Klingenrücken im Ansatzdrittel eine Folge von Lorbeerblättern. Eisenscheide, Schlepper, zwei Messingringbänder. Schlagband eidg.Ord.1817, defekt, für Stabsoffiziere: silber-rote Kordel, Troddel mit silbernen Bouillons, roter Boden.
Gesamtlänge: 97,7 cm Gewicht (ohne Scheide): 840 g
Provenienz: Antiquar Otto Staub, Freiburg, Sept.1960.
Als Griffwaffe für die berittenen Offiziere verordnete die eidgenössische Ordonnanz von 1842 den «Kavallerieoffizierssäbel nach französischem Modell von 1822». Die Klingen der ca.1840 bis um 1852 von Schweizer Offizieren verwendeten Säbel waren oftmals kürzer als die Klinge des französischen Modells, welches 92 cm misst. Erst mit der eidg.Ord.1852 wurden für berittene Artillerieoffiziere mit 84 cm offiziell etwas kürzere Klingen eingeführt. Weitere Merkmale, der in diesem Zeitraum von Schweizern angeschafften Säbel in der Art des französischen Mod.1822 sind Klingen mit Pandurspitzen sowie Eisenscheiden mit Ringbändern aus vergoldetem Messing. Weder die Pandurspitzen noch die Messingringbänder entsprechen der französischen Vorschrift. Lieferanten waren mehrheitlich namhafte Solinger Firmen wie Weyersberg, Wester, Knecht, Hörster usw.
Literatur: Aries, Armes blanches op.cit., Vol.V 1967, «Sabres de la Cav.légère Mod. de 1822 & 1882». Schneider/Meier, Griffwaffen op.cit., S.94, 97, 98-99, Typ A.