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zur Zeit nicht ausgestellt
Inv.-Nr.: Be 238

Paradesäbel, österreichisch-ungarisch, 3.Viertel 19.Jahrhundert. Silbergefäss, Wiener Goldschmiedearbeit um 1856/1866.

Silbergefäss, aus gegossenen und getriebenen Teilen zusammengesetzt. Parierstange mit vierkantigen, gegen die Enden hin dünner werdenden Armen, Knopfabschlüsse, die Parierstange weist im Mittelteil beidseitig zugespitzte, schmale Lappen in der Art eines Mitteleisens auf. Auf der Unterseite der Parierstange punzierte Marken: Meistermarke «IC» oder «CI», Wiener Beschau für 1856 oder 1866. Gerundeter Griff, der in einem gebogenen Abschluss endet.
Volle Rückenklinge (Länge 76 cm, Breite 3,6 cm). Mit geschwärztem Leder bespannte Scheide, das Leder zeigt ein feines geprägtes Rautenmuster. Silbergarnitur, schmales Mundblech samt Führung für das Mitteleisen, zwei Ringbänder, langer Stiefel mit Meistermarke auf dem Schlepper. Gefäss und Scheidengarnitur sind en suite gearbeitet, der gravierte und ziselierte Dekor besteht aus flächendeckenden, auf Blattwerk und Blüten basierenden Ornamenten.

Gesamtlänge: 89,4 cm Gewicht (ohne Scheide): 760 g
Provenienz: Aus Privatbesitz, Rothenburg (Kt.Luzern), Sept.1970.

Kommentar

Das Gefäss entspricht polnischen Karabelagefässen des 18.Jahrhunderts. Es ist möglich, dass diese Waffe in Wien für einen polnischen Kunden hergestellt worden ist. Auch eine Verwendung als «Magnatensäbel» ist in Erwägung zu ziehen.
Literatur: Andrzej Nadolski, Polska bron, bron biala, Wroclaw 1974, Abb.126/127, 130/131. Tardy, Poinçons d'argent op.cit., S.74, «Vienne 1866».