Messinggefäss vergoldet, berieben, gebogener Knauf mit einem plastischen Löwenkopf, den flachen Knaufansatz bedeckt ein stilisiertes Blattornament. Die gerundeten Enden der S-förmig geschwungenen, vierkantigen Parierstangenarme sind ort- und knaufwärts gebogen. Die Parierstange weist im Mittelteil eine Verbreiterung in Form einer achteckigen Kartusche mit gebogenen Kanten auf. Die terzseitige Kartusche schmückt der aufgelegte kaiserliche Doppeladler in Silber, quartseitige Kartusche ohne Dekor. Der vierkantige Griff wurde auf der Vorder- und Rückseite mit Perlmuttplatten belegt, seitlich dekorierte Messingschienen.
Rückenklinge (Länge 77,5 cm, Breite 2,7 cm), volle Wurzel, «Rittermarke» (Mann im Ganzharnisch) dazu Signatur, «W.CLAUBERG A SOLINGEN», breiter Hohlschliff, Ätzdekor: Trophäen, Blattranken. Schwarze Lederscheide, Messinggarnitur mit gestanztem, ornamentalem Dekor, Vergoldung berieben, Mundblech mit Tragring, Ringband, Stiefel mit Schlepper.
Gesamtlänge: 92,4 cm Gewicht (ohne Scheide): 680 g
Provenienz: Antiquar P.Grafton, Brighton, 16.4.1964.
Wilhelm Clauberg war seit 1847 Inhaber der gleichnamigen Firma in Solingen. Die für Clauberg in späteren Jahren typische «Rittermarke» gehörte ursprünglich der Firma von Ferdinand Poeter, der am 28.Februar 1850 mit Wilhelm Clauberg eine Partnerschaft einging. Das Säbelgefäss mit aufgelegtem Wappen ist eine Variante der reglementarischen Ausführung.
Literatur: Anthony Carter, The Sword and Knife Makers of Germany 1850 - 2000, Norwich 2001, S.95-96. M.Christian Ortner, Erich Artlieb, Mit blankem Säbel, österreichisch-ungarische Blankwaffen von 1848 bis 1918, Wien 2003, S.518-519. Petr Konopisky, Petr Moudry, Blankwaffen der Habsburgermonarchie des 17.-20.Jh., Prag 1992, S.188-189. R.Cronau, Geschichte der Klingenindustrie Solingens, Solingen 1885, S.44, Tafel I, Nr.53, Marke. Galerie Fischer, Luzern, 18./20.9.1997, Nr.847, Säbel aus der Slg.Bischof, Wien. Ortner / Artlieb, Blankwaffen op. cit., S.518 - 519.