Messinggefäss, Vergoldungsresten. Parierstange mit kurzen, knauf- und ortwärts gerichteten Armen, Enden adlerkopf- oder volutenförmig. Das Parierstangenmittelstück verbreitert sich gegen den Griff in zugespitzter Lappenform. Der Dekor des kleinen, gewinkelten, ortwärts gebogenen Stichblattes sowie des Parierstangenmittelstücks ist ähnlich und besteht aus Voluten, Rocaillen sowie vereinfachten architekonischen Elementen. Gerundeter, schwarz gelackter Holzgriff, im Knaufbereich schnabelartig endend, beidseitig florale Muster aus intarsierten Perlmuttstückchen und feinem Silberdraht, vier kleine Messingziernieten. Dekor mit einigen altersbedingten Fehlstellen.
Leicht gebogenene, volle Rückenklinge (Länge 39,9 cm, Breite 2,6 cm), im Ortviertel zweischneidig, Pandurspitze, Ansatzbereich gebläut, vergoldeter Ätzdekor: Signatur, «Joh:Wilh.Beck Schwertfeger Jn Presburg», Kriegerdarstellung, darüber beschriftete Kartusche, «PANDUR». Braun belederte Scheide mit Besteckfach. Messinggarnitur, Vergoldungsresten, Mundblech, separater, herzförmiger Tragknopf, Stiefel. Das Besteck besteht aus einem Messer und einer zweizinkigen Gabel, Messerklinge (Länge 9,8 cm), gemarkt. Die Verarbeitung der Besteckgriffe entspricht dem Hirschfängergriff.
Gesamtlänge: 53,5 cm Gewicht (ohne Scheide): 335 g
Provenienz: Galerie Fischer, Luzern, Nov.1958.
Vgl. Be 546 ein Hirschfänger-Spundbajonett mit gleicher Signatur. Zur Bedeutung des Pandurdekors und der Pandurklingen, siehe Be 427, Kat.Morges 2002, Nr.73. Zum «Hirschfänger» allgemein siehe auch Be 447, Kommentar.
Literatur: Herbert H.Westphal, Blankwaffen im Museum Jagdschloss Kranichstein, Regensburg 2010, S.19-23, 50-51, Nr.13, Pandurklinge.