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zur Zeit nicht ausgestellt
Inv.-Nr.: Be 431

Hirschfänger (Jagdplaute), deutsch, letztes Viertel 18.Jahrhundert, Griff um 1860 erneuert.

Messinggefäss vergoldet, berieben. Parierstange mit kurzen gerundeten Armen, verdickte Enden knauf- und ortwärts gerichtet. Terzseitig ein durchbrochen gearbeiteter Dekor-Parierbügel. Die Unterlagsscheibe dient zugleich als Mundblechabdeckung. Vierkantiger, konischer Holzgriff, Ergänzung um 1860. Die terz- und quartseitig breiten Griffflächen sind mit Messing intarsiert, Dekor: Initialen «U D», Fürstenhut, Ranken- und Blattwerk, das Hasen, Füchse und Wildschweine umrahmt, ein stilisierter Vogel bildet den Abschluss im Bereich der Nietfläche. In die schmalen Seitenkanten, ebeso die Niet- und Griffflächen, wurden im Randbereich zwei parallel laufende Messingdrähte eingelassen, Messinggriffzwinge.
Leicht gebogene, volle Rückenklinge, etwas fleckig (Länge 42,8 cm, Breite 2,7 cm), im Ortviertel zweischneidig, vergoldeter Ätzdekor an der Basis Kartusche mit Trophäe, Pandurendarstellung, darüber beschriftetes Band «V [IVAT] PANDVR».

Gesamtlänge: 56,8 cm Gewicht: 330 g
Provenienz: Galerie Fischer, Luzern, 22.11.1962, Nr. 305.

Kommentar

Zur Bedeutung des «Pandurdekors» und der «Pandurklingen», siehe Be 427, Kat. Morges 2002, Nr.73. Zum «Hirschfänger» allgemein siehe auch Be 447, Kommentar.
Literatur: Herbert H. Westphal, Blankwaffen im Museum Jagdschloss Kranichstein, Regensburg 2010, S.19-23, 50-51, Nr.13, Pandurklinge.